Post by Michael HaulbeckPost by Hans-Jürgen MeyerPost by Volker "Darkon" Riehl| bei einer mittelständigen familiengeführten Firma hier im Süden
Es geht also nicht um einen großen Konzern.
Wieviel kostet der Stillstand einer Anlage in einer Stunde. Es ist
immer die gleiche Fragestellungen, auch in mittelständigen
Unternehmen. Die Schadenshöhen sind dann in der Summe vielleicht nicht
so hoch. Aber selbst wenn ein Stillstand dann *nur* 100000 Euro kostet
ist das zuviel. Setzte den Schaden einfach in Relation zum Gewinn oder
Umsatz.
Der Vergleich hinkt doch vorn und hinten. Selbst bei solchen Anlagen
Sagst Du.
Post by Michael Haulbeckmuss der AN nicht binnen Minuten am Arbeitplatz sein. Das bei
Nicht binnen Minuten. Aber 60 Minuten hat er im Regelfall bei solch
empfindlichen Anlagen nicht Zeit.
Der Notarzt, der Bereitschaft hat, der lässt Dich noch nicht mal Minuten
warten. Denn würde der sich 60 Minuten Zeit lassen, so würde es evt. ein
unbezahlbares Leben kosten.
Post by Michael Haulbeckschwankender Auftragslage auch mal hier ein paar Stunden mehr gearbeitet
werden, dort dann wieder ein paar weniger. Aber die Auslastung solch
Wie willst Du das im 3-Schichtbetrieb denn ausgleichen? Doch wohl nur
über Wochenendarbeit. 3-Schicht heisst von Sonntagabend 22:00 Uhr bis
Teilweise Sonnabend 14:00.
Post by Michael Haulbeckteuerer Anlagen wwird doch nicht so kurzfristig geplant, das wir uns
hier um Minuten streiten müssten. Mehr- oder Wenigerarbeit ist doch ein
paar Tage im vor aus planbar.
Wie willst Du das denn planen? Eine Anlage fällt im Regelfall
*ungeplant* aus.
Post by Michael HaulbeckPost by Hans-Jürgen MeyerPost by Volker "Darkon" RiehlFür solche Fälle gibt es Rufbereitschaften, die dann natürlich in der
Nähe des Arbeitsplatzes oder am Arbeitsplatz selber sein müssen.
Genau. Du sagst es überdeutlich: "...in der Nähe des Arbeitsplatzes"
Rufbereitschaft ist eine Ausnahme und keine Regel. Wer in
In einigen Berufen ist es die Regel.
Post by Michael HaulbeckRufbereitschaft ist, kann zum Beispiel keine Ausflüge mit der Familie
unternehmen, weswegen das auch immer extra vergütet wird. Der
Richtig.
Post by Michael HaulbeckArbeitgeber hat kein Recht dem Arbeitnehmer seine Freizeiteinteilung
generell vorzuschreiben. Wenn ich in Rufbereitschaft bin, kann er
Rufbereitschaft ist keine Freizeit in dem Sinne. Es ist bezahlte
Arbeitszeit mit eingeschränkter Freizeiteinteilung.
Post by Michael Haulbeckverlangen, das ich innerhalb der vereinbarten Zeit am Arbeitsplatz bin,
mehr nicht. Ich habe sicher zu stellen, dass das auch klappt. Aber das
Genau.
Post by Michael Haulbeckkann ja wohl kein Dauerzustand sein.
Doch. Es gibt Leute, die machen das Ihr Leben lang.
Post by Michael HaulbeckPost by Hans-Jürgen MeyerPost by Volker "Darkon" RiehlDas sollte für einen "grosse Betrieb" ja machbar sein, seine Mitarbeiter
entsprechend einzuteilen, daß immer ein paar Rufbereitschaft haben.
Nein, das ist es bei einigen Spezialisten leider nicht. Davon gibt es
in großen Unternehmen manchmal auch nur 3 oder 4. Und in kleinen
Unternehmen ist sowas noch viel dramatischer.
Ja wie jetzt, große Betriebe, kleine Betriebe? Wenn eine Rufbereitschaft
Im Prinzip ist es völlig egal wie groß der Betrieb ist.
Post by Michael Haulbecknotwendig ist, ist die auf die alle AN zu verteilen, die davon betroffen
sind. Es kann doch nicht sein, dass man am Wochende nicht mehr vor die
Tür kann, weil der Chef vielleicht anruft. Ich weis, das es solche Jobs
gibt, aber die sind erstens die Ausnahme und sollten meiner Ansicht nach
auch entsprechend vergütet werden.
Bei der Rufbereitschaft hast Du eine Reaktionszeit von x festgelegten
Minuten um in der Firma zu sein. Und das ist völlig egal ob Du jetzt
große oder kleine Betriebe betrachtest. Und wenn z.B. 3 Mitarbeiter die
Probleme beheben können, so hat von denen einer Rufbereitschaft. Er kann
zu Hause sein und privaten Dingen nachgehen. Er *muss* aber jederzeit
sofort erreichbar sein bzw. nach wenigen Minuten zurückrufen können. Er
darf aber z.B. *nicht* dem Alk zusprechen.
Und vor die Tür kannst Du natürlich. Aber nur mit dem Telefon in der
Tasche. Denn das wird bezahlt. Die Mitarbeiter die Rufbereitschaft haben
bekommen für diese Bereitschaft x Euro. Und wenn Sie dann in die Firma
müssen oder angerufen werden, dann wird das extra bezahlt.
Unterschätze nicht wie viele Berufe es gibt in denen soetwas notwendig
ist, wo man evt. noch nicht mal dran denkt. Z.B. Bereitschaftsärzte,
Krankenschwestern, Hausmeister, die Abteilung Instandhaltung in jeder
Firma, Feuerwehr, Kraftwerk, THW, Softwarespezialisten,
Supportabteilungen, ...
Post by Michael HaulbeckPost by Hans-Jürgen MeyerPost by Volker "Darkon" RiehlAber deswegen den Wohnort vorschreiben?
Nicht den Wohnort. Die max. Entfernung zum Wohnort. Das ist für mich
ein Kreis rund um die Firma.
Nach welcher Formel sollte das denn berechnet werden? Mein Auto hat bloß
50PS und ist knapp 10 Jahre alt. Muss ich da noch 3,8km näher wohnen,
als die Kollegen mit dem neuen Golf?
Wenn Du in 30 Minuten in der Firma sein musst, dann kannst Du jetzt die
maximale Entfernung ausrechnen. Mit dem Fahrrad sind in 60Minuten 20km
zu schaffen. Bei 30 Minuten darfst Du also rund 10km (in Abhängigkeit
von der Strecke) von der Firma wohnen. Bist Du auf Öffis angewiesen,
dann solltest Du Dir besser eine Wohnung neben der Firma suchen. Wenn Du
einen Hubschrauber hast, dann darfst auch etwas weiter weg wohnen.
Post by Michael HaulbeckDer AG kann und muss verlangen, das der AN pünktlich zur Arbeit
erscheint. Wenn Rufbereitschaft vereinbart ist, kann er darüberhinaus
verlangen, das der AN in einer bestimmten Zeit da ist, wenn Not am Mann
sein sollte. Die private Lebensgestalltung geht den Chef dagegen nix an.
Vollkommen richtig. Ich habe nichts anderes gesagt. Allerdings lässt
sich nicht immer vermeiden, das bestimmte berufliche Einflüsse auf die
private Lebensgestaltung nicht zu verhindern sind. Jeder muss für sich
entscheiden ob er damit leben möchte oder nicht. Es steht jedem frei
einen angebotenen Job mit den entsprechenden Rahmenbedinungen anzunehmen.
Hans-Jürgen